Queere Stolpersteine findet man in Mecklenburg-Vorpommern in Waren (Müritz), Wismar, Greifswald und seit kurzen auch in Schwerin.
Im Jahre 1992 überkam dem deutschen Künstler Gunter Demnig eine Idee. Er wollte ein Mahnmal errichten, welches an das Schicksal der Verfolgten, Ermordeten, Vertriebenen und in den Suizid Getriebenen durch das NS-Regime erinnert. Über 6 Mio. Juden, 7 Mio. Zivilisten, 3 Mio. Kriegsgefangene und über 1 Mio. Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Behinderte sowie Sinti und Roma und viele weitere Menschen fielen dem Nationalsozialismus in seiner Herrschaft zwischen 1933 und 1945 zum Opfer. Ein solch unwürdiges Vergehen gegenüber der Menschheit darf sich niemals wiederholen! Der sogenannte „Stolperstein“ ist eine kleine Gedenktafel aus Messing, welche vor den Wohnhäusern und Arbeitsplätzen in den Boden eingelassen wird, in denen die Opfer zuletzt lebten und arbeiteten. In diese Tafeln werden von Hand mit einem Hammer und Schlagbuchstaben die jeweiligen Namen und Zahlen eingearbeitet, um eine möglichst witterungsbeständige Haltbarkeit zu erzielen. Der erste Stolperstein wurde von Gunter Demnig persönlich am 16. Dezember 1992 vor dem historischen Rathaus in Köln verlegt. Das Datum wurde bewusste gewählt, denn genau 50 Jahre zuvor wurde durch den SS-Chef Heinrich Himmler die Deportation von „Zigeunern“ in das Konzentrationslager Auschwitz befohlen. Am 29. Dezember 2019 verlegte Demnig in Memmingen den 75.000. Stolperstein, welcher an Martha und Benno Rosenbaum erinnert, die als Juden Opfer des NS-Terrors wurden. Sie flohen nach Südamerika, jedoch verlor sich die Spur von Martha und Benno nahm sich das Leben.
Mittlerweile wurden in 26 Ländern rund um Europa diese Stolpersteine verlegt. Von Russland bis Spanien, von Norwegen bis Griechenland. Sie sind nunmehr das größte dezentrale Mahnmal der Welt und es wächst weiter.
Paul Eduard Junker • Schlosstraße 17 • Schwerin
Der Schweriner Prokurist Paul Eduard Junker, *10. September 1882 in Metz, wurde in Folge der Verhaftung und des erzwungenen Geständnises vom Tabakhändler Willy Käcker aus Wismar, im Jahr 1938 ebenfalls festgenommen. Im Januar 1939 begann die Gerichtsverhandlung gegen ihn in Schwerin (Verstoß gegen § 175 Strafgesetzbuch, Verbot Homosexueller Handlungen an und mit anderen). Am 26. Januar 1939 wurde er verurteilt und kam daraufhin in die Strafanstalten Dreibergen / Bützow wo er bereits am 29. Januar 1939 verstarb.
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