Der Christopher Street Day (CSD) ist mehr als nur ein Fest – er ist ein kraftvolles Signal für Toleranz, Vielfalt und Gleichberechtigung. Auch 2025 setzt der CSD Schwerin e.V. ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Mit klaren Forderungen an die Politik und Gesellschaft wollen wir den Weg zu einer bunten, offenen und gerechten Zukunft ebnen. Es darf keinen Platz für Vorurteile oder Benachteiligungen geben – unabhängig von Geschlecht, geschlechtlicher oder sexueller Identität, Hautfarbe, Religion, Herkunft oder einer Behinderung. Gemeinsam rufen wir dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und konkrete Maßnahmen für Gleichberechtigung und Akzeptanz zu ergreifen. Denn nur in einer solidarischen Gesellschaft können alle Menschen frei und sicher leben.
- Forderung: Verlässliche Förderung für queere Vereine und Organisationen
Queere Vereine und Organisationen leisten unverzichtbare Arbeit für Beratung, Unterstützung und Aufklärung. Um ihre Tätigkeiten nachhaltig sichern zu können, fordert der CSD Schwerin 2025 eine verlässliche und bedarfsgerechte Förderung. Bürokratische Hürden bei der Beantragung von Fördermitteln müssen abgebaut werden, damit diese Organisationen ihre Energie und Ressourcen auf ihre zentralen Aufgaben konzentrieren können: den Einsatz für Akzeptanz, Gleichberechtigung und den Abbau von Diskriminierung in unserer Gesellschaft.
Projekte, die sich für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt einsetzen, dürfen nicht von weiteren Kürzungen betroffen sein. Im Gegenteil: Angesichts der hohen Nachfrage nach Unterstützungsangeboten und steigender Kosten ist eine Anpassung der bereitgestellten Mittel dringend notwendig. Der CSD Schwerin 2025 fordert daher eine klare Priorisierung und Stärkung dieser Projekte, um eine vielfältige und gleichberechtigte Gesellschaft zu fördern.
- Forderung: Ehrenamt braucht Hauptamt
In queeren Vereinen wird ein Großteil der Arbeit ehrenamtlich geleistet – von der Organisation von Projekten bis hin zu Veranstaltungen. Doch anspruchsvolle Aufgaben wie die Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln, professionelle Beratungsangebote oder die Umsetzung hochwertiger Bildungsprojekte an Schulen erfordern eine hauptamtliche Unterstützung. Der CSD Schwerin 2025 fordert daher eine angemessene Förderung, die es ermöglicht, hauptamtliche Strukturen zu schaffen. Diese sollen die Ehrenamtlichen entlasten und deren wertvolle Arbeit gezielt unterstützen, damit die Vereine nachhaltig und professionell arbeiten können.
- Forderung: Finanzielle Unterstützung für die Umsetzung des Landesaktionsplans Vielfalt
Der Landesaktionsplan für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (LAP Vielfalt) in Mecklenburg-Vorpommern darf nicht nur ein symbolisches Dokument bleiben – er muss aktiv mit Leben gefüllt werden. Der CSD Schwerin 2025 fordert deshalb ausreichende finanzielle Mittel, um die im LAP Vielfalt formulierten Maßnahmen und Ziele konsequent umzusetzen. Nur durch gezielte Förderung können die notwendigen Projekte und Initiativen realisiert werden, die zu einer echten Gleichstellung und Akzeptanz führen. Es ist Zeit, dass die Landespolitik Verantwortung übernimmt und den LAP Vielfalt zu einem wirkungsvollen Instrument für gesellschaftliche Veränderung macht.
- Forderung: Rechtliche Gleichstellung und Schutz der queeren Community
Der CSD Schwerin 2025 fordert die Landesregierung auf, im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv zur rechtlichen Gleichstellung der queeren Community beizutragen. Dazu gehört, Maßnahmen wie die Erweiterung des Artikels 3 des Grundgesetzes voranzutreiben, um sexuelle und geschlechtliche Identität ausdrücklich vor Diskriminierung zu schützen. Es ist essenziell, dass Errungenschaften wie die Ehe für Alle und das Selbstbestimmungsgesetz erhalten bleiben und konsequent umgesetzt werden. Nur durch klare rechtliche Grundlagen und den aktiven Einsatz gegen Ausgrenzung und Gewalt kann ein sicheres und gleichberechtigtes Leben für alle Menschen gewährleistet werden
- Forderung: Schutz und Unterstützung für queere Geflüchtete
Queere Geflüchtete sind besonders schutzbedürftig und benötigen gezielte Unterstützung. Der CSD Schwerin 2025 fordert eine sichere und diskriminierungsfreie Unterbringung auf Landes- und kommunaler Ebene. Darüber hinaus müssen Projekte gefördert werden, die queere Geflüchtete sowohl während des Asylverfahrens als auch bei der Integration unterstützen. Sprache ist dabei ein entscheidender Schlüssel zur Integration – hier muss die Politik auf allen Ebenen nachsteuern, um niedrigschwellige und flächendeckende Angebote sicherzustellen. Queere Geflüchtete verdienen Schutz, Respekt und gezielte Maßnahmen, die ihnen ein Leben in Sicherheit und Würde ermöglichen.